Medienkompetenz und Jugendschutz II – Wie wirken Filme auf Kinder

Wiesbaden, 30.07.2003

Ab September 2003 findet eine Fortsetzung des Projekts „Medienkompetenz und Jugendschutz“ statt. Diesmal stehen Kinder zwischen 4 und 12 Jahren aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im Mittelpunkt. In den Prüfräumen der FSK in Wiesbaden und in ausgewählten Kinos in Baden- Württemberg werden Kinderfilme gemeinsam mit Schulklassen und Kindergartengruppen gesichtet. Mit den Ständigen Vertretern der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK und FSK-Prüfern finden im Anschluss Gespräche über Filminhalt und –gestaltung statt. Die Moderatoren diskutieren mit den Kindern über die filmische Erzählung, die Botschaft des Films, die Figuren und Rollenmuster; über Spannung, Schnitte, Musik, Farbgestaltung und Special Effects. Wie werden actionreich inszenierte , schnell geschnittene Bildfolgen rezipiert? Wie spannungsreiche Szenen im Kontext der erzählten Story verarbeitet? Welche Figuren laden zur Identifikation ein? Wie reagieren die Kinder auf Helden im Film? Wie gehen sie mit Gewaltdarstellungen um? Wie wirken unterschiedliche Bilder von Familie? Und wie gehen Kinder mit Themen wie Freundschaft, Liebe und Sexualität um? Besondere Aufmerksamkeit kommt dem vielgesehenen Genre des Zeichentrick- und Animationsfilms zu.

Die Bedeutung des Kinoerlebnisses ist auch schon im Leben kleiner Kinder ungeheuer groß. Das Einstiegsalter für den ersten Kinobesuch erstreckt sich inzwischen bereits auf 3-Jährige; die Besucherzahlen bei Kinder- und Familienfilmen sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Kinderfilmfreigaben „ohne Altersbeschränkung“, „freigegeben ab 6 Jahren“ und „freigegeben ab 12 Jahren“ bedeuten für die Ausschüsse der FSK eine besondere Herausforderung. Gerade kleine Kinder reagieren spontan und offen auf filmische Erzählungen und Darstellungen. Somit muss das Wissen aus der Medienwirkungsforschung und die Erfahrungen aus der Filmarbeit mit Kindern sorgsam zusammengetragen werden. In dieser Veranstaltungsreihe werden hautnah Eindrücke über die Wirkung von Filmen auf Kinder und deren Umgang und Verarbeitung des Gesehenen gewonnen.

Die in die Projektreihe aufgenommenen Filme decken die Genres ab, die für die ins Auge gefassten Altersgruppen besonders interessant und bedeutungsvoll sind: Spielfilme wie ELEFANTENHERZ, GANZ UND GAR, LONG WALK HOME; KLETTER - IDA, KICK IT LIKE BECKHAM und 8 MILE, Actionfilme wie DAREDEVIL und X-MEN 2, Zeichentrick- und Animationsfilme wie LILO & STITCH, SHREK – DER TOLLKÜHNE HELD, FINDET NEMO, CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND, DER KLEINE EISBÄR, DER SCHATZPLANET und DRAGONBALL Z.

Initiatoren des Projekts sind das Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Rheinland-Pfalz und die Ständigen Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK, die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH und die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest. Das Projekt wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund wissenschaftlich begleitet.

Die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe in Verknüpfung mit medienpädagogischen und jugendschutzrelevanten Fragen werden in einer Broschüre veröffentlicht.

Die Auftaktveranstaltung zu diesem Projekt findet Mittwoch, den 17.09.2003 im Roxy Kino in Neustadt statt.

Informationen zum Projekt sowie zur Auftaktveranstaltung können Sie bei Frau Kempenich, FSK, Tel. 0611-7789136 erhalten.


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