BpB-Preisträger zu Besuch bei der FSK
Wiesbaden, 09.04.2014
Wie kommen die Alterskennzeichen für Kino und Video zustande? Nach welchen Kriterien diskutieren die Ausschüsse bei einer FSK-Prüfung? Was muss beim Jugendschutz berücksichtigt werden? Und welche Abwägungen sind im konkreten Fall zu treffen? Mit diesen Fragen setzten sich Schüler der Albert-Einstein-Schule aus Frechen bei einem Besuch im Deutschen Filmhaus (Wiesbaden) auseinander. Als Preisträger des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) wurden sie von der FSK eingeladen. Ihr prämierter Kurzfilm „Wie funktioniert Demokratie“ feierte dabei eine kleine Premiere auf der Kinoleinwand des Murnau-Filmtheaters.
Stefan Linz (Sprecher der Film- und Videowirtschaft bei der FSK) begrüßte die elf Schüler aus den Klassen 8 und 9 sowie die drei begleitenden Lehrer. Dabei stellte er die Arbeit der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft vor und erklärte, wie es zu den FSK-Altersfreigaben für Kino und Video kommt. Danach sahen sie den aktuellen Spielfilm Disconnect, der gekonnt in mehreren Handlungssträngen aktuelle und teilweise problematische Internetthemen behandelt – unter anderem Vereinsamung, Mobbing, Datendiebstahl und Online-Prostitution.
Anschließend führte Birgit Goehlnich (Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK) mit den Schülern ein Filmgespräch nach der Vorgehensweise der Prüfausschüsse. Im Zentrum stand die Frage, welche Freigabe der Film bekommen soll: 12 oder 16 Jahre? Dabei zeigte sich, dass in der Schulklasse viele filmische Begriffe bekannt sind und die Frage, welche Wirkung der Film auf Heranwachsende haben kann, sehr reflektiert erörtert wurde. Ein Schüler sprach sich beispielsweise dafür aus, dass sich gerade Jüngere mit Social-Media-Themen in einem geschützten Raum wie dem Kino auseinandersetzen sollten, da diese im Alltag ohnehin auftreten. Gerade so gute Filme wie Disconnect, die Verständnis erzeugen und Lösungen aufzeigen, könnten dabei helfen.
Fotos: FSK / Horst Martin