FSK-Workshop informiert über Selbstklassifizierungssysteme
Unter dem Titel „Selbstklassifizierungssysteme als Instrument der Zukunft?“ veranstaltete die FSK einen Info- und Praxis-Workshop am 27. August in Berlin. Bei der Veranstaltung in den Räumen der Filmförderungsanstalt (FFA) konnten sich Vertreterinnen und Vertreter von führenden Film- und Medienunternehmen – darunter Marketing-Experten, Produktmanager, Juristen und Jugendschutzbeauftragte – über Optionen bei der Altersbewertung informieren. FSK-Geschäftsführerin Christiane von Wahlert stellte in ihrer Einführung die wachsende Herausforderung durch die zunehmende mediale Konvergenz vor. Unterschiedliche Rechtsgrundlagen für den Kino- und Videobereich sowie das Internet machen das Thema heute für Unternehmen komplex, daher sei neben der Information auch der Erfahrungsausstauch wichtig. Das zeigte sich in den lebendigen fachlichen Diskussionen des Workshops, an dem auch SPIO-Präsident Alfred Holighaus und SPIO-Beauftragter Heiko Wiese teilnahmen. Können Selbstklassifizierungssysteme, wie beispielsweise IARC für die Altersbewertung von Apps u.a. im Google Play Store, auch für den Film eine Option für die Zukunft sein? In anderen Ländern werden Selbstklassifizierungssysteme bereits auch im Kino- und Videobereich eingesetzt. Anbieter nehmen dabei die Klassifizierung ihrer Filme mittels Online-Fragebögen zu jugendschutzrelevanten Aspekten selbst vor. Wenn man alle Fragen beantwortet hat, wird auf Algorithmen basierend eine Altersbewertung errechnet, die unmittelbar ausgegeben wird und verwendet werden kann. Die FSK beobachtet seit Jahren aufmerksam die Entwicklungen solcher Selbstklassifizierungssysteme und ihre unterschiedlichen Ansätzen. Stefan Linz und Peter Kaun, die für FSK.online zuständig sind, stellten im Info- und Praxisteil des Workshops vier Systeme vor. Anhand von Beispiel-Clips konnten die Teilnehmenden selbst die Anwendung testen. Dabei zeigte sich: Die Selbstklassifizierungssysteme führen zu Ergebnissen, die den Alterseinstufungen der FSK-Prüfausschüsse sehr nahe kommen. Bei der Beantwortung einzelner Fragen kam es zu regen Diskussionen, die an die Beratungen in den FSK-Ausschüssen erinnern.
Die abschließende Diskussion zeigte: Angesichts wachsender Herausforderungen durch die Medienkonvergenz sind Unternehmen sehr daran interessiert, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und beschleunigen. Dabei wurde diskutiert, ob ein Selbstklassifizierungssystem für filmische Inhalte eine Alternative zur FSK-Prüfung darstellen könnte. Die Bewertungen müssten – ebenso wie die heutigen FSK-Altersfreigaben – Rechtssicherheit bieten. Das betonten die Unternehmvertreter einhellig.
Die bewährten FSK-Altersfreigaben werden vergeben für filmische Inhalte, die im Kino- und Videobereich ausgewertet werden. Aber auch ausschließlich online verbreitete Inhalte müssen die Anforderungen des Jugendmedienschutzes (geregelt im JMStV) erfüllen. Für Unternehmen besteht dabei die Herausforderung, dies möglichst effizient sicherzustellen. Welche Serviceleistungen FSK.online diesbezüglich bietet, stellte Abteilungsleiter Stefan Linz zum Abschluss vor: Eine Mitgliedschaft gewährt Unternehmen – von Kino, Verleih, Videoprogrammanbietern bis hin zu VoD-Portalen und Medienhäusern – einen weitreichenden rechtlichen Schutz. Zudem sind umfassende Beratungsleistungen enthalten.
Über FSK.online FSK-Workshop "Selbstklassifizierungssysteme als Instrument der Zukunft?": am 27. August 2015 in Berlin: SPIO-Präsident Alfred Holighaus, SPIO/FSK-Geschäftsführerin Christiane von Wahlert, SPIO-Beauftragter Heiko Wiese sowie Stefan Linz und Peter Kaun von FSK-online mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Was gibt es auf dem Markt und in anderen Ländern? Überblick über die derzeit verfügbaren Selbstklassifizierungssysteme für filmische Inhalte. Marketing-Experten, Produktmanager, Juristen und Jugendschutzbeauftragte nahmen an dem Info- und Praxis-Workshop in den Räumen der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin teil. Fotos: FSK / Horst Martin |